Twitter gehört eindeutig in die Sparte des Mikroblogging. Mit seinen 140-Zeichen Nachrichten erinnert es aber auch stark an einen SMS-Dienst. Die Nachrichten, die man in die große Wolken blasen kann, sind immer recht kompakt und strotzen nur so von Abkürzungen. Wenn dann noch Links mit reinsollen, kann das ganze schon etwas schwieriger werden und endet oftmals in zwei einzelnen Nachrichten. Neben der Zugehörigkeit zum Mikroblogging wird es auch als soziales Netzwerk angesehen, eine art öffentlich zugängliches Mobiltelefon-Display oder auch Tagebuch. Seit März 2006 gibt es diesen Internet-Dienst und bisher konnten sich mehr als 3.000.000 Deutsche dafür begeistern. Weltweit wurde dieses Jahr die 80.000.000 Nutzer-Marke geknackt. Im Verhältnis zu facebook deutlich weniger, aber auch der Funktionsumfang ist ja ein ganz anderer.
Wie gesagt, stehen dem Benutzer pro Nachricht maximal 140 Zeichen zur Verfügung. Diese werden in den Main-Stream geschickt, wo ihn jeder lesen kann. Bei aber mehr als 80.000.000 Nutzern kann man sich vielleicht vorstellen, in welchem Tempo dieser Haupt-Kanal Nachrichten durchreicht. Um dies zu filtern folgt man Twitterern, die für einen selbst von Interesse sind und wird später auch von anderen Usern geaddet, die einen selbst interessant finden. So kann man den großen Fluss der Twitter-Nachrichten in einen kleinen Seitenarm umleiten und nur das lesen, was einen wirklich interessiert. Die Beiträge selbst werden dabei als Tweets bezeichnet. Dieses Wort wurde von der American Dialect Society zum Word of the Year 2009 gewählt und hat seitdem festen Bestand in allen Sprachen dieser Welt.
Twitter allein betrachtet, mag nicht alles bieten, was sich der Web 2.0-Junkie wünscht, aber es ist ein gutes Verbindungsmittel zwischen den unterschiedlichsten Anwendungen. Ich persönlich nutze es zum Beispiel des Öfteren, um auf neue Blogbeiträge hinzuweisen oder neben den Statuts-Updates bei facebook auch meine Twitter-Follower darüber zu informieren, was ich gerade tue oder denke. Clients für Mobil-Telefone aber auch für den Desktop am heimischen Rechner gibt es in großer Vielfalt, die uns die Eingabe der Nachrichten noch einfacher machen und auch die Suchfunktion von Twitter sei genannt, denn hier kann man durchaus interessante Ergebnisse erzielen und sich die Leute suchen, denen man in Zukunft auf Twitter folgen möchte.
Könnte man sich also fragen, ob man die guten, alten SMS wirklich noch benötigt, oder ob diese über kurz oder lang von Twitter aufgepickt werden. Da man ja auch direkte Nachrichten an seine Freunde und Bekannten senden kann, liegt die Überlegung nahe, dies auch über Twitter zu tun, denn der Großteil der mobilen Twitter-User hat auch mobiles Internet dabei und damit besteht kein Grund dazu, weiter für jede SMS Geld zu bezahlen. Ob dies auch ein Grund für die vielen Flat-Rate-Angebote und SMS-Pakete ist?