Berater vs. Agentur

Berater vs. Agentur

In den letzten Monaten haben sich einige, große Agenturen gebildet, die ihren Schwerpunkt auf das Social Web legen. Hinzu kommen Agenturen, die bereits im Bereich Web unterwegs waren und Social Media nun mit anbieten. Ich als Social Media Berater habe mir oft die Frage gestellt, wieso ein Unternehmen sich für eine Agentur oder einen Berater entscheidet. Was genau führt zu der jeweiligen Entscheidung und wo ist die Grenze des Machbaren? Kosten sind ein nicht zu verachtender Faktor bei der Entscheidungsfindung. Folgende Schlüsse habe ich aus meinen Überlegungen gezogen.

Agentur – Alles aus einer Hand

In vielen Fällen ist es so, das mittelständische Unternehmen bereits in der Zusammenarbeit mit einer Agentur stecken und das schon vor Social Media. Die Website wird von der Agentur betreut, die Flyer lässt man dort erstellen und so ist klar, dass Social Media auch aus dieser Agentur gesteuert wird. Hier herrscht eine Vertrauensbasis, die sich über Jahre entwickelt und gefestigt hat. Dennoch ist es kein Geheimnis, das ein Agentur-Tagessatz gerne mal die 1000 Euro Grenze knacken kann, eine Summe die nicht mehr in eine Kaffeekasse passt. Hierfür bietet man jegliche Unterstützung an. Der Webdesigner, der Programmierer, der Promotion-Spezialist, alle sind Teil der Agentur und bieten den Kunden ihr Know How an. Hierdurch lässt sich auch der oft hohe Tagessatz begründen, es müssen einfach mehr Personen bezahlt werden. Für kleine Unternehmen ist dies oftmals nicht realistisch, für mittelständische oder große Firmen gehört es fast schon zum guten Ton. Zudem sind viele Agenturen noch nicht ausreichend mit Social Media Know How versorgt. In den letzten zwei Jahren bin ich immer wieder auf Agenturen gestoßen, die Ihren Kunden Social Media anbieten, ohne einen Spezialisten dafür im Haus zu haben. In vielen Fällen lohnt sich die Beschäftigung eines solchen Beraters vielleicht auch nicht, da die Nachfrage von Social Media nur einen Bruchteil des gesamten Auftragsvolumens umfasst.

Vorteile: ein Ansprechpartner für alle Fragen, Erfahrung in verschiedenen Märkten
Nachteile: hohe Kosten, langsame Reaktionszeiten bei Änderungen im Social Web

Berater – Individuell und näher am Kunden

Das Wissen eines Beraters ist in der Regel spezialisiert und so kann er nicht das Spektrum einer Agentur bieten. Dies ist bei kleinen und auch mittelständischen Unternehmen oft aber nicht notwendig. Einen Marketing-Spezialisten hat man im Idealfall schon, der hier und da vielleicht noch etwas Unterstützung im Umgang und Verständnis mit Social Media braucht. Gestalten, Programmieren und Strategien erarbeiten und durchführen liegen selten in einer Person. Zudem kommt der zeitliche Faktor hinzu, denn selbst wenn es jemanden gäbe der dies alles in einer Person abdecken würde, hat der Tag am Ende auch nur 24 Stunden. Sich für jeden benötigten Bereich einen Berater zuzulegen ist nicht nur aufwändig, sondern oft auch teurer als sich eine Agentur zu nehmen, die sich darum kümmert. Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, dass auch in Freiberufler-Kreisen stabile Netzwerke existieren, die ebenfalls, wie eine Agentur, sämtliche Aufgaben abdecken können. Solche Berater muss man aber erstmal ausfindig machen.

Vorteile: überschaubare Kosten, Erfahrung in verschiedensten Märkten, immer auf dem neuesten Stand im Social Web
Nachteile: zu individuell um alle Möglichkeiten abzudecken

Agentur & Berater

Eine Kombination aus Beidem wäre der Idealfall. Die Agentur, die das Unternehmen in Bezug auf Webgestaltung und Marketingstrategien begleitet und ein Social Media Berater, der sich dem täglich ändernden Social Web annimmt. Dies würde aber doppelte Kosten bedeuten und schränkt den potentiellen Personenkreis deutlich ein. Umso länger ich darüber nachdenke, umso klarer wird mir, dass ich mich als Social Media Berater auch an die Agenturen wenden muss, um die dort fehlenden Know How-Lücken im Social Web zu schließen. Damit treibe ich den von mir angemerkten, hohen Agentur-Tagessatz weiter in die Höhe, was also tun?

 

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